Ein wesentlicher Teil der rehabilitativen Therapie betrifft die unspezifische Verunsicherung und psychische Betroffenheit durch die Tumorerkrankung an sich sowie die oft anzutreffenden symptomatischen Beschwerden, die durch die Tumortherapie als Begleitprobleme entstanden sind. Eine Vielzahl der therapeutischen Interventionen ist in der onkologischen Rehabilitation daher oft unabhängig von der primären Tumorerkrankung und zielt auf unspezifische Erschöpfungssyndrome (Fatigue), eine psychische Verunsicherung und Sinnkrise, die durch die Tumorerkrankung entstanden sind. So ergeben sich Therapieziele aus indikationsübergreifenden Problemfeldern im somatischen Bereich, psychischen Bereich, sozialen Bereich und edukativen Bereich.
Somatischer Ansatz
- Schmerzlinderung, Verminderung postoperativer Beschwerden
- Beschwerden nach Radio- und Chemotherapie
- Minderung der chronischen Erschöpfung (Erkennen einer Fatigue)
- Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit
- Förderung der Aktivitäten des täglichen Lebens
- Verminderung eines Lymphödems Verminderung intestinaler Funktionsstörungen
- Besserung der Harninkontinenz nach radikaler Prostataresektion
- Training der Stomaversorgung
- Verbesserung der Ernährung
Edukativer Ansatz
- Verbesserung des Informationsstandes über die Malignomerkrankung
- Verbesserung des Informationsstandes über therapieassoziierte Folgen
- Übung im Umgang mit Hilfsmitteln
- Kenntnisse über krankheitsgerechtes Verhalten
- Erlernen von Strategien zur Stressbewältigung
- Schulung über krankheitsgerechte Ernährung
- Schulung zum Umgang mit Lymphabflussstörungen
Psycho-onkologischer Ansatz
- Abbau von Angst
- Verbesserung der reaktiven Depression
- Strategien der Krankheitsbewältigung
- Verbesserung des Körperempfindens, Körperwahrnehmung und Selbstwertgefühls
- Verbesserung von Schlafstörungen
- Stärkung der Akzeptanz des veränderten Körperbildes
- Bearbeitung von Progressionsangst
- Aufbau von Sinn- und Zielperspektiven
Sozialer Ansatz
- Berufliche Wiedereingliederung
- Informationen und Hilfen im sozialen bzw. arbeitsrechtlichen Bereich
- Verbesserung der sozialen Integration
- Wiederermöglichung der Teilnahme am familiären und gesellschaftlichen Leben
- Reintegration in das soziale Umfeld und Ermutigung zu Hobbies