Zu Beginn der psychosomatischen Rehabilitationsbehandlung sind in Abhängigkeit der Befunde die Formulierungen der Rehabilitationsziele wichtig und die Grundlage eines individuell angepassten Therapieplanes.
Therapeutisches Ziel ist es, die Kompetenzen und Fähigkeiten des Patienten so zu fördern, dass er für sich Lösungen (er-)finden kann, die für ihn passen. Therapeutische Ziele sind kein statisches Dogma. Mitunter müssen sie im Verlauf der Behandlung bzw. Rehabilitation modifiziert und angepasst werden. Im Einzelfall sind einzelne Ziele nicht erreichbar.
Die Therapieansätze aus indikationsübergreifenden Problemfeldern:
Therapieanätze im psychischen Bereich
- Erkennen von psycho-physiologischen Wechselwirkungen
- Aufmerksamkeitslenkung (Stressbewältigungstraining)
- Erarbeiten individueller Möglichkeiten auf die Beschwerden Einfluss zu nehmen
- Verändern der kognitiven Verarbeitung der Beschwerden
- Verbesserung von Selbstwirksamkeit
- Balance zwischen Schonung und übermäßiger Aktivität
- Differenzierung zwischen Beschwerden, Gefühl, Gedanken und Verhalten
- Verbalisieren von belastenden Ereignissen, Kränkungen und Traumatisierungen und Entwickeln neuer Sinn- und Zielperspektiven
- Identifizieren von Schuld- und Versagensängsten
- Übermäßige Belastungen erkennen und abbauen, Zeit nehmen für sich selbst Perfektionismus abbauen, Genuss zulassen
- Erlernen von Angstbewältigungsstrategien, Kontrolle über Zwangsrituale Verbesserung der sozialen Kompetenz (Nein sagen, Grenzen setzen lernen, konfliktfähiger werden)
- Erlernen von Achtsamkeit und Entwickeln von Akzeptanz
- Verbesserung der Selbstzuwendung, Selbstakzeptanz, Selbstvertrauen
- Förderung der Fähigkeit zu entspannen,
- Verbesserung der Körperwahrnehmung und Selbstwertgefühls
Somatische Therapieansätze
- Erkennen einer Erschöpfungskrankheit (DD ärztlicherseits, Akzeptanz patientenseits)
- Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit, Arbeitsfähigkeit
- Förderung der Aktivitäten des täglichen Lebens
- Schlafförderung u.a. auch durch Schlafhygiene und Schlafrestriktion
- Schmerzlinderung
- Besserung funktioneller Beschwerden
- Ggf. Gewichtsreduktion
Edukative Therapieansätze
- Störungsspezifische Psychoedukation und Ableitung therapeutischer Ansatzmöglichkeiten
- Erarbeiten einer psychosomatischen Krankheitsattribution Kenntnisse über krankheitsgerechtes Verhalten
- Edukation Stress und Strategien zur Stressbewältigung
- Edukation Ausgewogene Ernährung
- Erlernen eines ausgewogenen Lebensrhythmus
- Erkennen von dysfunktionalen Überzeugungen, Erarbeiten von Bewältigungsstrategien
Therapieansätze im sozialen Bereich
- Berufliche Wiedereingliederung
- Informationen und Hilfen im sozialen arbeitsrechtlichen Bereich
- Verbesserung der sozialen Integration
- Wiederermöglichung der Teilnahme am familiären und gesellschaftlichen Leben
- Reintegration in das soziale Umfeld
- Ermutigung zu Hobbies und kreativen Arbeiten
- Verbesserung der Lebensqualität